Der 12. Februar ist der 25. Todestag des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard, der im Februar 1989 in Gmunden (Oberösterreich) starb. Er gehört zu den grossen Autoren dieses Jahrhunderts und gilt als ein Autor von Weltrang. Thomas Bernhard war einer der berühmtesten Stückeschreiber seiner Zeit und ein Wüterich, der in unermüdlichem Schaffenszorn Weltliteratur schrieb.
Zu Lebzeiten war Thomas Bernhard als "Skandalautor", "Österreich-Beschmutzer" und Übertreibungskünstler verschrien und geschmäht, denn er zeigt Österreich nur allzuoft sein ungeschöntes und wahres Gesicht. Der »Alles-und alle-Beschimpfer« provozierte Skandale und wollte dennoch partout kein Skandalautor sein. Er war dennoch ein unbequemer Störenfried im eher beschaulichen Literaturbetrieb seiens Heimatlandes, welches ihn mit einer innigen Hassliebe verband.
1957 erschien sein erster Gedichtband "Auf der Erde und in der Hölle". Die schwere Kindheit, seine ständige Todesnähe durch Lungentuberkulose und der frühe Verlust des Großvaters spiegeln sich in seinem Werk wider. Mit dem Roman "Frost" wurde Bernhard 1963 schlagartig bekannt. Er schrieb Theaterstücke, Romane und Erzählungen und erhielt etliche Ehrungen - die ihm in späteren Lebensjahren aber mitunter peinlich waren.
Empfohlene Romane von Thomas Bernhard:
Immer wieder war es seine Hassliebe zu Österreich, die offen zu Tage trat und ihn umgetrieben hat. Es gab für ihn kein schöneres Land als Österreich, in dem er nicht leben konnte, und in dem er doch bis zu seinem Tode blieb. Wut, Zorn und Häme galten dem Land und seinen Menschen. Vor allem die Politiker hatten es dem begnadeten Misantropen angetan. Seine großen Themen waren stets existenzieller Art: Tod/Selbstmord, Krankheit und seine innig gepflegte Österreich-Hassliebe:
»Ich lebe hier in Österreich, weil ich nicht anders kann, weil ich an die Landschaft gebunden bin. Aber ich will meiner Arbeit zuliebe mit meinen Feinden nichts zu tun haben ... ich habe naturgemäß keine Lust, auf diese Bühne zu steigen, auf welcher jeder, der an der Wahrheit hängt, zu einer lächerlichen Figur gemacht wird.«
Thomas Bernhard war eigentlich ein Wachrüttler im verschlafenen Kulturbetrieb seines Heimatlandes. Bernhard wütete in seinen Werken mit wildem Furor und bekannt dafür, wenig Rücksichten auf öffentliche Moral zu nehmen. Der streitbare Schriftsteller wurde künstlerisch getrieben durch eine Lust an der Provokation. Die provokatorische Feuersbrunst seiner abgründigen Werke loderte weithin sichtbar. Seine aufgeführten Werke - immer am Rande des Skandals - waren umstritten und riefen stets starke Emotionen hervor.
Nun erfährt der Dichter eine seltsame Anverwandlung. Zu Lebzeiten hatte Thomas Bernhard mit Skandalen für Schlagzeilen gesorgt und wurde dafür geschmäht. Er galt in Österreich als sogenannter Nestbeschmutzer. Der Dichter Bernhard ist heute, 20 Jahre nach seinem Tode, zum seltsamsten Heiligen der Weltliteratur geworden - er ist als nationales Heiligtum beinahe sakrosant geworden.
Der Wahrheit auf der Spur,
von Thomas Bernhard
Suhrkamp Verlag
344 Seiten, 19,90 EUR.
ISBN-13: 978-3-518-42214-4
Das Portal thomasbernhard.at will einer interessierten Öffentlichkeit
im In- und Ausland eine differenzierte Begegnung
mit Werk und Person Thomas Bernhards ermöglichen.
Weblinks:
Zu Thomas Bernhard - Thomas Bernhard-Portal www.thomasbernhard.at
Thomas Bernhard-Biografie - www.dieterwunderlich.de
Thomas Bernhard-Biografie - www.die-biografien.de
Blog-Artikel:
Thomas Bernhard der große Verneiner - literatenwelt.blog.de
Zu Gast bei Thomas Bernhard - frieling.blog.de